Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2013; 7(3): 203-219
DOI: 10.1055/s-0032-1325036
Allgemeine Chirurgie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Malignes Melanom – Wächterlymphknotenbiopsie, regionale Lymphadenektomie und Metastasenchirurgie

H. M. Ockenfels
1   Hautklinik und Allergieklinik, Klinikum Hanau
,
M. Wolff
2   Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Gemeinschaftsklinikum Koblenz-Mayen
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Publication Date:
10 June 2013 (online)

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Das maligne Melanom (MM) ist ein Hauttumor, dessen Inzidenz in Mitteleuropa beängstigend ansteigt. Das MM ist zwar durch eine gute Zugänglichkeit an der Körperoberfläche gekennzeichnet, aber auch durch eine frühzeitige Metastasierung. Durch das Melanom-Screening-Programm in Deutschland werden zunehmend häufig im ambulanten Bereich Nävi und Melanome in Lokalanästhesie entfernt. Nur durch Früherkennung und komplette Exzision des Tumors ist mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Heilung zu erzielen. In der Allgemeinchirurgie kommen die Patienten mit der Frage der Nachexzision, Entnahme von Wächterlymphknotenbiopsie (WLKB) und regionaler Lymphknotendissektion oder zur Resektion von Fernmetastasen zur Vorstellung. Entscheidend ist die genaue histologische Aufarbeitung und Beschreibung des primären Exzidats. Beträgt die Tiefenausdehnung mehr als einen Millimeter, ist eine Wächterlymphknotenbiopsie indiziert, von der dann das weitere Vorgehen und die Prognose abhängen. Da systemische Therapieformen verhältnismäßig schlechte Ansprechraten aufweisen, hat die u. U. auch wiederholte operative Therapie von regionalen oder Fernmetastasen in Zusammenarbeit zwischen Dermatoonkologie und Chirurgie einen hohen Stellenwert.